Gertrud Dreising, geb. von der Goltz, geb. 3. 11. 1874 in Neuruppin, lebte seit etwa 1932 in Werder, verstorben am 1.6.1945 in Werder.
Adresse in Werder: Berliner Straße 9
Gertrud Dreising war die Tochter von Maximilian von der Goltz (1837–1883) und Klara Wolff (1851 – 25.10.1917), sie war seit 1894 verheiratet, später geschieden, mit dem Berufsoffizier Georg Dreising, geboren am 27.3.1862 in Merseburg, verstorben am 11.8.1930 in Berlin. Georg Dreising war seit 1882 Berufssoldat, zuerst im Füsilier–Regiment Graf Moltke (Schlesisches Nr. 38) in Glatz / Schlesien, seit 1899 im Infanterie–Regiment von Lützow (1. Rheinisches, Nr. 25) in Rastatt / Baden. 1897 erschien von ihm eine ausführliche Geschichte seines schlesischen Regiments. Georg Dreising schied 1907 aus nicht bekanntem Grund aus dem aktiven Dienst aus und gab als Beruf seitdem »Hauptmann außer Dienst« an. Ein Sohn des Ehepaares, Gerhard Dreising, geb. 1895 in Glatz, Leutnant im Infanterie–Regiment Nr. 146, fiel im Mai 1918 in Palästina. Da Gertrud Dreising nach den NS–Rassegesetzen als »Halbjüdin« galt, war sie sicherlich Schikanen und Einschränkungen ausgesetzt, wurde aber nicht deportiert und hat das Kriegsende überlebt, freilich nur um drei Wochen. Das Beerdigungsregister Werder weist als Hinterbliebene eine Tochter des Ehepaares aus.
Quellen: BArch: R 1509 Ergänzungskarte VZ 1939; SAW: Sterbeurkunde v. 2.6.1945; Domstiftarchiv Brandenburg, Bestand Pfarre Werder, WE 35/20; Rangliste der Königlich Preußischen Armee […], (verschiedene Jahrgänge); Otto Zimmer–Vorhaus, Offizier–Stammliste des Infanterie–Regiments von Lützow […], Berlin 1913, S. 141; N. Schwake, Deutsche Soldatengräber in Israel. Der Einsatz deutscher Soldaten an der Palästinafront […], Münster 2008, S. 169, 229. Georg Dreising, Geschichte des Füsilier–Regiments Generalfeldmarschall Graf Moltke (Schlesisches) Nr. 38. Auf Befehl des Regiments zusammengestellt und bearbeitet von G. Dreising, Premierleutnant im Regiment, Berlin 1897.