Frieda Braun, geb. Burchardt, geb. 22.3.1865 in Berlin, lebte in Werder, verstorben am 12.6.1943 in Werder.
Adresse in Werder: Hoher Weg 76
Frieda Braun war die Tochter des »Fabrikbesitzers« Ludwig (Louis) Burchardt (er ist der Bruder des Großvaters (mütterlicherseits) von Edla Charlotte Rosenthal) und seiner Ehefrau Henriette Buchardt, geb. Crohn. Bruder von Frieda Braun ist der Orientreisende Hermann Burchardt.
Sie war seit September 1883 verheiratet mit Leo Braun (geb. 4.7.1847), ebenfalls ehemals »Fabrikbesitzer« in Ratibor (heute Racibórz, PL). In Werder lebte Frieda Braun im Haushalt ihrer Tochter Ilse Bauer und deren Mann, evangelischer Oberleutnant außer Dienst, Erich Bauer, Hoher Weg 76. Neben ihrem Haus hatte ihre Nichte Edla Charlotte Rosenthal ein Atelierhaus (Hoher Weg 77b, damals Hoher Weg 79).
Nach den NS–»Rasse«–Gesetzen galt Frieda Braun als Jüdin; sie war aber evangelisch. Zum Zeitpunkt ihres Todes war sie verwitwet, als Todesursache nennt die Sterbeurkunde »Arteriensklerose und Schlaganfall«. Ihr inzwischen verstorbener Enkel, Friedrich Wilhelm Bauer, hat Hartmut Röhn mündlich erzählt, dass es sich bei ihrem Tod am 12.6.1943 um einen Selbstmord gehandelt habe, um sich der Deportation zu entziehen.
Am 9.10.2023 wurde am Hoher Weg für Frieda Braun ein Stolperstein gesetzt.
Quellen: BArch: R 1509 Ergänzungskarte VZ 1939; SAW: Sterbeurkunde v. 15. 6. 1943. Astrid Beier, ‚Meine Suche nach Edla Charlotte Rosenthal‘, 2019